Erste Bildungsthemen der neuen Legislatur im Landrat unseres Kantons sind der Ersatz des Vorschlagsrecht des Lehrerinnen- und Lehrerkonvents im Anstellungsverfahren der Schulleitung durch ein Mitspracherecht, die Suche nach Möglichkeiten der verbesserten Berücksichtigung von Staatskunde und Politik auf der Sekundarstufe II und die Petition „Qualität an den Schulen und in der Ausbildung der Sek I-Lehrkräfte“, welche im Oktober 2014 an die Regierung überwiesen wurde und nun ein erstes Mal im Landrat diskutiert werden wird. Die Petition wurde vom Komitee „Qualität an den Schulen“ lanciert, einer Arbeitsgruppe des Lehrerinnen- und Lehrervereins Baselland (LVB). Die Bildungs- Kultur- und Sportkommission des Landrats, die ich seit 1. Juli präsidiere, stellt sich einstimmig auf den Standpunkt, dass dieses Postulat nicht abgeschrieben werden darf, da tatsächlich Handlungsbedarf bei der Ausbildung der Sek I-Lehrkräfte besteht. Entsprechend wird Regierungsrätin Monica Gschwind beauftragt werden, eine aktualisierte Analyse der Ausbildungssituation und Ausbildungsqualität vorzunehmen. Und selbstverständlich ist sie dabei gefordert, das Thema mit den anderen Kantonen des Bildungsraums Nordwestschweiz zu erörtern und vierkantonale Lösungen zu erarbeiten.
Wie viele weitere Bildungsthemen kann auch die Ausbildungsproblematik nicht losgelöst von der Realität nur in unserem Kanton angegangen werden, wie dies das Komitee „Starke Schule Baselland“ mit mittlerweile beinahe unzähligen Initiativen immer wieder versucht. In unserem vierkantonalen Bildungsraum sind kantonale Initiativen ein unsinniges Mittel, welches nur zu Verunsicherung und Verwirrung führt. Geradezu eine Frechheit ist es zudem, dass auf dem Buckel von Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern und deren Eltern mit solchen Initiativen Wahlkampf betrieben wird.
Das Komitee um Landrat Jürg Wiedemann verhindert mit seinen unzähligen Vorstössen und Initiativen eine konstruktive Diskussion und eine zukunftsgerichtete, moderne Entwicklung der Baselbieter Bildungslandschaft. Von Regierungsrätin Monica Gschwind wurde der „Starken Schule Baselland“ fragwürdigerweise die Rolle eines offiziellen Verbandes eingeräumt; Wiedemann wurde in die Projektgruppe „Marschhalt“ eingebunden. Er hält sich jedoch nicht an dort getroffene Abmachungen und sorgt mit seinen neuesten, im Nationalratswahlkampf lancierten Initiativen für weitere Verunsicherung. Gschwind ist hier gefordert. Spätestens jetzt muss auch sie erkennen, dass man manische Querschläger nicht einbinden kann. Als erstes Resultat der letzten Monate kann in Sachen Bildungspolitik festgehalten werden: Die Einbindung der „Starken Schule Baselland“ ist misslungen – unsererseits kann dazu noch angefügt werden: glücklicherweise.